Die vhs für die Arbeitswelt der Zukunft
Die Volkshochschulen in NRW sind zentrale Akteurinnen für die Aufgabe, die Arbeitswelt inhaltlich und strukturell für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten und aktiv an der digitalen Transformation der Arbeitswelt mitzuwirken.
Vor allem die tiefgreifenden transformativen Prozesse der Digitalisierung verändern das Arbeitsleben bereits heute in vielfältiger Weise. Beschäftigte in allen Berufsfeldern sind mit der Frage konfrontiert, wie technologische Entwicklungen den eigenen Arbeitsplatz grundlegend beeinflussen oder gar gefährden. Während einerseits konkrete Veränderungen der Arbeitswelt und Gesellschaft nicht zu übersehen sind, sind andererseits die langfristige Entwicklungsperspektive und die vielfachen Implikationen und Konsequenzen oft noch unvorhersehbar. Sich mit dieser allgemeinen Unschärfe der Digitalisierung als Gesamtphänomen zu arrangieren, ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, der sich auch die Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen stellen.
Die Arbeitswelt der Zukunft wird in einem noch nicht abschließend absehbaren Maße zu einer Flexibilisierung und Dynamisierung von Erwerbsbiografien führen. Um diesen Dynamiken in Zukunft begegnen zu können, sind qualifizierende Weiterbildungsangebote als Begleitung eines Berufslebens über die klassische Berufsausbildung hinaus notwendig und oftmals jetzt schon selbstverständlich.
Die Fähigkeit, sich im Laufe eines Berufslebens an dauerhaft verändernde Tätigkeitsfelder und Kommunikations- und Kooperationsformen anzupassen, wird zur neuen Schlüsselkompetenz, die flächendeckend nur mit einer gut aufgestellten Volkshochschullandschaft in NRW vermittelt werden muss. Für die Arbeitswelt der Zukunft bietet die vhs allen Bürger*innen Halt sowie Orientierung und befähigt die Menschen mit passenden Bildungsangeboten berufsbegleitend für neue Tätigkeitsfelder. Den Volkshochschulen stehen durch die Arbeit mit verschiedenen Zielgruppen und durch ihre große Programmvielfalt in diesem Prozess geeignete Stellschrauben zur Verfügung, passgenaue Bildungsangebote zu entwickeln. Auch decken sich die Wesensmerkmale von Volkshochschule ideal mit dem zukünftigen gesellschaftlichen und arbeitsmarktlichen Gestaltungsauftrag durch Weiterbildung.
Gesellschaftliche Entwicklungen haben historisch schon immer die Organisations- und Programmentwicklung der vhs verändert und im Sinne der eigenen aufklärerischen Tradition weiterentwickelt. Ob die Umweltbewegung der 1980er Jahre, welche den eigenen Umweltbildungsbereich der vhs geprägt hat, oder die frühen EDV-Kurse als Grundstein der Digitalisierungsthemen im Bildungssektor – die Volkshochschulen haben gesellschaftliche und technologische Entwicklung stets als Chance für die Weiterentwicklung der eigenen Bildungsarbeit genutzt.
Auch aufgrund des Nachweises der eigenen Transformationsfähigkeit der kommunalen Weiterbildungszentren, u. a. im Zuge der institutionellen Anpassungen an neue Anforderungen in der Integration von Zugewanderten, benennt die NRW-Enquetekommission die Volkshochschule als zentrale Akteurin für die Aufgabe, die Arbeitswelt inhaltlich und strukturell für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten und aktiv an der digitalen Transformation der Arbeitswelt mitzuwirken.
Diesem Auftrag wollen die Volkshochschulen in NRW mit ihren Bildungsangeboten gerecht werden und Bürger*innen vor Ort begleiten und befähigen ihren Platz in der Arbeitswelt der Zukunft zu sichern.