Mitgliederversammlung des vhs-Landesverbands NRW in Münster

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„Integration wirksam fördern, Bildungserfolge nicht verspielen"

Delegierte der 131 Volkshochschulen in NRW sind am Donnerstag zur Mitgliederversammlung des vhs-Landesverbands an der vhs Münster zusammengekommen. Thema war dort auch die aktuelle Haushaltskrise auf Bundesebene und deren Auswirkungen auf das Angebot an Integrationskursen in den Kommunen. Angesichts einer vorläufigen Haushaltsführung, wie sie ohne gültigen Bundeshaushalt zum Jahreswechsel droht, fordern die Volkshochschulen in NRW finanzielle Planungssicherheit für ein bedarfsgerecht fortlaufendes Kursangebot zur Integration von Zugewanderten.

Mit einer gemeinsamen Erklärung unter dem Titel „Integration wirksam fördern, Bildungserfolge nicht verspielen“ wenden sich die Volkshochschulen in NRW entschieden dagegen, die aktuelle Haushaltskrise auf dem Rücken Zugewanderter und zu Lasten integrationspolitischer Errungenschaften zu behandeln.

In NRW leisteten die Volkshochschulen im Jahr 2023 mehr als 896.000 Unterrichtsstunden in Integrationskursen, nahmen mehr als 32.000 Deutsch-Tests für Zuwanderer (DTZ) ab und verzeichneten in den verschiedenen Modulen insgesamt fast 142.000 Belegungen, davon mehr als 16.000 in Integrationskursen mit Alphabetisierung. Aus dem Bundeshaushalt zahlte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) rund 73,1 Millionen Euro für Kurse an Volkshochschulen in NRW.

Angela Stähler, Bürgermeisterin der Stadt Münster, bezeichnete die Volkshochschulen in ihrem Grußwort anerkennend als „Spiegel der Gesellschaft“. Sie seien „Einrichtungen, die zur Entwicklung der Kommunen beitragen und die Stadtgesellschaft zusammenbringen“.

Dr. Dominik Paul, Abteilungsleiter im Ministerium für Kultur- und Wissenschaft des Landes NRW, lobte die Vielfalt des vhs-Angebots. Volkshochschulen seien „Orte der Offenheit für Neues“, die Menschen unter anderem zu einem interkulturellen Verständnis befähigten.

„Demokratie braucht Lern- und Dialogorte“ – unter diesem Titel stand ein ermutigender Vortrag von Marina Weisband, Publizistin und Expertin für digitale Partizipation und Bildung. Sie erläuterte, wie Volkshochschulen eine gute politische Zukunft mitgestalten können. Unter anderem definierte sie Integration als das Ermöglichen wirksamer gesellschaftlicher Teilhabe. Volkshochschulen rief sie auf, sich noch stärker als Räume der Mitsprache und Mitgestaltung zu verstehen.

Erklärung der Mitgliederversammlung „Integration wirksam fördern, Bildungserfolge nicht verspielen“

Am Rande der MV (v.l.): Gastgeberin Esther Joy Dohmen (Leiterin der vhs Münster), Klaus Hebborn (Präsident des vhs-Landesverbandes), Keynote-Speakerin Marina Weisband, Celia Sokolowsky (Vorstandsvorsitzende des vhs-Landesverbandes), Angela Stähler (Bürgermeisterin der Stadt Münster), Dr. Dominik Paul (Abteilungsleiter im Ministerium für Kultur- und Wissenschaft des Landes NRW), Dr. Marie Batzel (Vizepräsidentin des vhs-Landesverbands). Foto: vhs Münster/Christine Bertels
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