GrubiKomNRW

„Grundbildungsangebote vernetzen, individuelle Kompetenzen stärken“

Das Verbundvorhaben „Grundbildungsangebote vernetzen, individuelle Kompetenzen stärken“ (GrubiKomNRW) identifiziert, analysiert und optimiert bestehende Netzwerkstrukturen, um Grundbildungsangebote gezielt zu verzahnen sowie neue Grundbildungspfade zu entwickeln.

HINTERGRUND

Jeder achte Erwachsene in Deutschland weist erhebliche Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben auf. Ein weiteres Drittel erreicht nicht die Lese- und Schreibkompetenzen, die mit dem Ende der Grundschule erlangt werden sollten. Die Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung (AlphaDekade) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hat zum Ziel, das Grundbildungsniveau der Bevölkerung zu erhöhen. Geringe Literalität betrifft nicht nur die individuelle Lebenswelt der Menschen, sondern ebenso die Arbeitswelt, da circa 64% in Beschäftigungsverhältnissen stehen. GrubiKomNRW, als Vorhaben der AlphaDekade, wird unter diesen Vorzeichen im Ruhrgebiet mit den beiden Kommunen Herten und Oberhausen in bereits bestehenden Strukturen Grundbildungsnetzwerke ausbilden und exemplarisch zielgruppenspezifische Grundbildungspfade entwickeln.

VORHABEN

Gemeinsam mit assoziierten Partnern und weiteren Akteur*innen werden in Herten und Oberhausen entlang dieser Grundbildungspfade passgenaue Beratungs- und Bildungsangebote für Menschen mit Grundbildungsbedarfen entwickelt. Zudem werden Konzepte zur Vernetzung etabliert, um die am Vorhaben beteiligten Organisationen und Unternehmen zusammen zu bringen. Innerhalb der kommunalen Bildungslandschaft wird hierzu mit Partner*innen der Arbeitsförderung, der Beruflichen Bildung und mit Unternehmen kooperiert. Über diesen Weg lassen sich Angebotslücken identifizieren und in der Folge schließen. So nehmen bspw. in den Integrationskursen viele Jugendliche ohne (anerkannten) Schulabschluss teil. vhs-Mitarbeitende informieren die jungen Menschen im ersten Schritt zu den Möglichkeiten eines Schulabschlusses über den Zweiten Bildungsweg (ZBW). Danach könnte eine berufliche Qualifizierung in Kooperation mit einem Bildungsträger oder einem ortsansässigen Ausbildungsbetrieb folgen.

ZIELSETZUNG

Das übergeordnete Ziel des Projektes GrubiKomNRW ist es, Anschlussperspektiven in arbeitsweltliche Kontexte zu ermöglichen. Die modellhaften Grundbildungspfade werden in beiden Kommunen für spezifische Zielgruppen entwickelt und erprobt. Für den Standort Herten liegt der Fokus auf jungen Erwachsenen mit Zuwanderungsgeschichte ohne (anerkannten) Schulabschluss. Teilqualifizierungen werden in den Branchen Metall-/Elektro, Logistik und GaLaBau angestrebt.

In Oberhausen stehen primär un- bzw. angelernte Beschäftigte, insbesondere Frauen mit Zuwanderungsgeschichte ohne (anerkannten) Schulabschluss, im Fokus. Die Hinführung in eine berufliche Qualifizierung unterhalb der dualen Berufsausbildung bzw. in eine schulische Ausbildung erfolgt im Sozial- oder Gesundheitsbereich.

AUSBLICK

Das Verbundvorhaben ist angelegt auf die nachhaltige Verstetigung der Projektergebnisse über die Projektlaufzeit hinaus und wird einen Transfer in die allgemeine und berufliche Weiterbildung anderer Regionen und Bundesländer leisten. Weitere Maßnahmen verfolgen hierzu eine Dissemination der Projektergebnisse in fachpraktische Kontexte. Darüber hinaus wird die nachhaltige Verstetigung der entwickelten Grundbildungspfade auf Grundlade der Arbeitsmarktinstrumente des SGBII/III und SGBVIII sowie der Förderinstrumente des Weiterbildungsgesetzes NRW angestrebt.

Aus der mit GrubiKomNRW forcierten Verzahnung der vielfältigen Angebote von Volkshochschulen zu einem Grundbildungspfad ergeben sich in den Kommunen neue Chancen im Hinblick auf Integration und Fachkräftegewinnung. Die Ergebnisse des Verbundvorhabens stärken Prozesse des lebensbegleitenden Lernens und bieten angesichts des digitalen, demographischen und ökologischen Wandels individuelle Chancen in Form von Entwicklungsmöglichkeiten.

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